Genau 5 Monate ist es nun schon her, als ich meine Familie, Freunde und Deutschland verlassen habe. Die Zeit vergeht so unglaublich schnell. Gerade jetzt wo ich das neue Jahr und die Halbzeit erreicht habe, vergehen die Tage und Wochen schneller denn je.
Meine Halbzeitbilanz ist immer noch super positiv. Mittlerweile haben wir hier auch schon alles durch.. Von kleineren Streits, über Heimweh bis pure Freude. Ich bin total Froh diese Erfahrungen machen zu dürfen, auch wenn es manchmal nicht so ganz einfach ist. Aber gerade diese Hindernisse zeigen mir, dass meine Familie mich als Mitglied aufgenommen hat. Sie packen mich nicht mehr in Watte. Ich muss aber auch sagen, dass die letzten 5 Monate, die 5 stressigsten waren, die ich vielleicht jemals hatte. Am Anfang die ganzen organisatorischen Dinge, mit Schule und Volunteerwork. Gerade zu dieser Zeit habe ich versucht allem gerecht zu werden. Freunden, Schule, meiner Gastfamilie aber auch dem Kontakt nach Deutschland. Das ganze hat mich echt überfordert. Mittlerweile habe ich aber eine gesunde Mitte für alles gefunden. Auch wenn der Stress mit High School Fußball jeden Tag und Forensic Wettbewerben und Training jetzt eigentlich erst richtig los geht, fühle ich mich darauf Vorbereitet. Meine Gastfamilie unterstützt mich hier super und ist mir nicht böse, wenn ich dann am Wochenende einfach keine Zeit habe um jedes Mal zu Familien Aktivitäten mitzukommen. Auch mein Kontakt nach Deutschland ist eher gering. Ich habe für mich selbst entschieden, dass es wesentlich einfacher ist, wenn ich mich auf das hier und jetzt konzentriere. Sind deine Freunde echte, werden sie es verstehen und im Juni trotzdem noch für dich da sein! Das ist was ich mir immer sage. Auch wenn ich Angst habe wieder zurück zukommen, zähle ich die Tage. Ich habe Angst vor den Veränderungen die auf mich warten. Vielleicht sind sie zu groß um sie zu Meistern. Ich habe von nun an zwei Zuhause, was ein Geschenk ist, welches nicht jeder hat.
Auch wenn es nicht immer einfach ist und der Schritt 10 Monate von Zuhause weg zugehen, ein großer ist, kann ich es nur jedem Empfehlen. Ich habe jetzt schon so viel gelernt, nicht nur auf den sprachlichen Aspekt bezogen. So viele Eindrücke bekommen, neue Freunde gewonnen und vielleicht das wichtigste, ich bin als Person gewachsen.
Jetzt heißt es wohl die zweite Hälfte genießen bis der traurige Abschied kommt!