10 GRÜNDE, WARUM MAN SICH EIN AUSTAUSCHJAHR GUT ÜBERLEGEN SOLLTE

  1. Ins Ausland kann man immer noch während des Studiums. Warum also die Schulzeit in ihrer Kontinuität unterbrechen?

  2. Es ist sehr teuer, 10000 € aufwärts. Dieses Geld kann zu Studienbeginn für manche andere Anschaffung (Auto, Wohnungseinrichtung) verwendet werden.

  3. Die neue Sprachkompetenz verliert sich möglicherweise recht schnell wieder, wenn man nicht im Training bleibt, was bei der anschließenden Abi-Qualifikationsphase zeitlich meist nicht möglich ist.

  4. Richtig fit wird man nur in der Jugend- und Alltagssprache. Grammatik und Wortschatz werden bei im Ausland häufig weniger anspruchsvollem Unterricht (und Ausländerbonus) nicht so gefördert, wie man vielleicht hofft. Selbst Englisch ist nach der Rückkehr nicht unbedingt LK-tauglich. Diese Erfahrung haben schon viele ATS im Schriftlichen gemacht. Manche Lehrer schätzen auch im Mündlichen spezielle Akzente nicht oder fühlen sich unterlegen.

  5. In Ländern mit hohem Anteil deutscher ATS wird der Spracherwerb stark eingeschränkt, weil man doch viel zusammen unternimmt.

  6. Die psychologische Komponente bei der Rückkehr wird oft unterschätzt. Je schöner es im Ausland war und je länger der Austausch dauerte, umso schwerer ist der Wiedereinstieg in das häufig als kalt, zu unfreundlich und zu leistungsorientiert empfundene Leben in Deutschland. Das Ausland wird idealisiert, da die dortige Freiheit hier vermisst wird. Wichtige Zeit kann durch Depressionen verlorengehen.

  7. Langjährige Freundschaften in D können zerbrechen. In ehemaligen Cliquen fühlt man sich nicht mehr so eingebunden, weil „Insidererlebnisse“ nicht mehr geteilt werden, weil vielleicht Neid der Freunde im Spiel ist oder weil man mit seinem Mitteilungsdrang über das Austauschjahr auf wenig Interesse stößt oder sogar nervt.

  8. Durch die Rückstufung (G8) verliert man vielleicht ein Schuljahr und seine Klassenkameraden, mit denen man jahrelange Erfahrungen seit der Kindheit teilt. Spielt bei späteren Klassentreffen eine große Rolle. Man fängt genau wie im Ausland wieder bei Null an.

  9. Die Enttäuschung über Gastfamilien und Schulen im Ausland sind häufig sehr groß. Langeweile, Sinnlosigkeitsgefühle und Heimweh können die Zeit ganz schön lang werden lassen. Es gibt keine Gewähr für einen gelungenen Austausch. Das Risiko des Scheiterns ist nicht gerade klein.

  10. Als Jugendlicher im Austauschjahr ist man sehr viel abhängiger als bei Auslandsaufenthalten zu späteren Zeiten (Praktikum, Auslandssemester). Mit Führerschein und Mietwagen kann man auch viel mehr vom Land sehen.